Jenseits der Willenskraft: Smarter Weg zu Veränderung
Mehr als nur Willenskraft
Schon als Kind spürte ich eine stille Spannung – etwas Ungelöstes, das ich begreifen wollte. Während andere Kinder spielten, sass ich oft da und beobachtete, überzeugt, dass ich nur die „richtige“ Lösung finden müsste, um endlich innere Ruhe zu finden.
Ich erinnere mich, wie ich alleine auf einer Bank im Kindergarten sass und den anderen beim Spielen zusah. Tief in mir entstand der Gedanke: „Ich muss das alleine lösen.“ Über Jahre hinweg prägte dieses Gefühl meinen Umgang mit Schwierigkeiten. Unterstützung zu suchen fiel mir schwer – wenn ich selbst nicht weiterkam, wie sollte mir dann jemand anders helfen?
Gleichzeitig war ich neugierig und manchmal rebellisch, hinterfragte Regeln und bohrte nach, wenn mir etwas unklar erschien. In meinen frühen Teenagerjahren führte mich diese ehrliche Neugier zu einem Wendepunkt: Mit 14 schickte mich eine Lehrerin zu einem Coach. Statt Widerstand zu leisten, war ich fasziniert. Er bemerkte schnell, wie intuitiv ich den Prozess erfasste, und so entstand meine stille Leidenschaft für innere Transformation – auch wenn mein beruflicher Weg später zunächst in eine technische Richtung ging.
Eine technische Karriere – doch etwas fehlte
Schliesslich machte ich Karriere in einem technischen Umfeld, löste komplexe Probleme unter Druck. Das funktionierte eine Weile sehr gut, doch irgendwann fragte ich mich: Was ist mir wirklich wichtig?
Die Antwort führte mich immer wieder zurück zu meinen frühen Coaching-Erlebnissen. Ich wollte echte, tiefgreifende Veränderung – nicht nur eine rein intellektuelle Problemlösung.
Um herauszufinden, ob das mehr als nur nostalgisches Gefühl war, bot ich Freunden Coachings an. Die Rückmeldungen waren eindeutig: Meine Kombination aus analytischem Denken und tiefer Präsenz half ihnen, Klarheit zu gewinnen. Das bestätigte erneut, dass wahre, nachhaltige Veränderung nicht nur auf Willenskraft beruht, sondern auf dem, was unter der Oberfläche liegt.
Die Entdeckung von Internal Family Systems (IFS)
Vor etwa einem Jahr empfahl mir ein Trainer, den ich sehr schätze, das Buch No Bad Parts von Dr. Richard C. Schwartz. Ich las es in wenigen Tagen durch, und IFS berührte mich sofort. Dick (wie Dr. Schwartz in der IFS-Community genannt wird) in Aktion zu sehen, ist zutiefst inspirierend – und der zugrunde liegende Prozess ist erstaunlich simpel.
Dick griff auf Methoden zurück, die ich kannte – klientenzentrierte Ansätze und die Stuhlarbeit aus der Gestalttherapie. Aus wissenschaftlicher Perspektive erforschte er unbekanntes Terrain, indem er den Daten folgte. Anstatt zuerst eine Theorie aufzustellen und dann Beweise zu suchen, entstand seine Methode direkt aus der Praxis.
Im Kern bietet IFS eine zugleich tiefgreifende und leicht zugängliche Sichtweise: In uns allen gibt es ein ruhiges, mitfühlendes Selbst und verschiedene „Teile“, die uns beschützen möchten – auch wenn sie manchmal innere Konflikte oder Spannungen auslösen. Genau diese strukturierte und intuitive Herangehensweise hatte ich immer gesucht.
Mir selbst Unterstützung erlauben
Obwohl ich die Theorie verstand, scheute ich mich jahrelang davor, selbst Unterstützung anzunehmen. Diese alte Überzeugung – „Ich muss alles alleine schaffen“ – hielt mich zurück. Doch als ich mich schliesslich entschied, mit einem IFS-Coach zu arbeiten, veränderte sich alles.
In den Sitzungen bemerkte ich, wie meine Schutzmechanismen – jene Teile, die unentwegt Kontrolle wollten – langsam losliessen. Sie merkten, dass sie mich nicht mehr so heftig verteidigen mussten wie früher. Als sie sich beruhigten, spürte ich eine tiefgreifende Veränderung: mehr Weite, mehr Entspannung und eine ruhige Zuversicht.
„Externe Unterstützung anzunehmen, war kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Anerkennung unserer menschlichen Verbundenheit. Mein persönliches Wachstum wurde viel intensiver, als ich merkte, dass ich nicht alles alleine stemmen muss.“
Ein Blick auf echte Transformation
Eine meiner Klientinnen, Sanni, fasst ihre Erfahrung so zusammen:
„In Sebastians einfühlsamer und zugleich souveräner Begleitung habe ich mich tiefgehend sicher, gesehen und wertgeschätzt gefühlt – mit all meinen Verletzlichkeiten und Anteilen. Bereits nach wenigen Sitzungen fand ich eine unglaubliche innere Geborgenheit und eine nie dagewesene Ruhe. Diese Arbeit gehört zu den transformierendsten Erfahrungen auf meinem bisherigen Weg.“
Ursprünglich entwickelt, um Menschen in grosser Not zu unterstützen, hilft IFS ebenso jenen, die nach aussen alles im Griff zu haben scheinen, aber innerlich dennoch unter Spannung stehen.
Eine kleine Übung: Begegne deinem inneren Kritiker mit Neugier
Wenn du – wie viele von uns – eine innere Stimme hast, die dich kritisiert, antreibt oder ständig fordert, probiere einmal Folgendes:
- Geh nach innen. Nimm dir einen Moment Zeit, um dieser kritischen Stimme oder dem inneren Druck Aufmerksamkeit zu schenken.
- Erkenne sie an. Anstatt zu analysieren oder in Diskussion zu gehen, sag ihr innerlich: „Ich nehme dich wahr. Gibt es etwas, das du mir zeigen möchtest?“
- Lausche offen. Du musst nichts ändern oder weg drücken; sei einfach neugierig und höre zu.
Diese kleinen, mitfühlenden Schritte können nach und nach zu tiefen Veränderungen führen.
Du musst das nicht alleine durchstehen
Falls du schon zu lange all deine Lasten alleine trägst, denk daran: Du musst das nicht alleine schaffen.
Wenn sich unsere inneren Anteile sicher genug fühlen, sich zu öffnen – oft unterstützt durch einfühlsames Coaching – finden wir eine tiefere Ruhe, die immer schon da war. Auf diese Weise wird echte, dauerhafte Veränderung möglich.
Ich lade dich ein, das in einer ersten Sitzung ganz unverbindlich zu erkunden:
Kein Druck, kein Zwang – nur ein geschützter Raum, um herauszufinden, ob dir dieser Ansatz entspricht.
Wenn innere Gelassenheit nicht mehr bloss ein flüchtiger Moment ist, sondern ein natürlicher Zustand wird, ist das weit kraftvoller, als dich allein mit noch mehr Willenskraft voranzutreiben.
— Sebastian Suter